26.10.2010

Shems und Mewlana (AŞK=LIEBE) 12

Shems
Konya 16 Oktober 1244


Bevor ich eine Stadt Betrete warte ich am Eingang und Begrüße all die Meistern des Landes.
Ob Tod oder Lebendig, bekannt oder unbekannt, die hier gelebt haben oder Leben, all denen schicke ich als erstes einen Segensgruß, und warte auf ihre Eintritts Erlaubnis, das ist meine Tradition.
Keine Stadt gibt es die ich ohne ihre Erlaubnis betreten habe. Ob es eine Moslemische Christliche Jüdische oder Ungläubige Stadt ist spielt dabei keine rolle, denn überall gibt es Meistern die alle Religionen und Glaubensrichtungen umfassen, ein wahrer Meister führt und Arbeitet immer für die ganze Menschheit. So tat ich es auch als ich an der grenze von Konya war, aber diesmal passierte was Außergewöhnliches. Die Meistern nahmen mein Gruß nicht an, und waren Stumm wie zerbrochene Grabsteine. Ich dachte sie Erhörten meinen Gruß nicht, so wiederholte ich es, diesmal noch lauter.
So wie es aussah hatten sie mich wohl Erhört, aber aus einem Grund den ich noch nicht kenne gaben sie mir keine Erlaubnis. So schickte ich mit dem Wind eine Nachricht:
„O die Meistern von Konya, warum bekommt dieser Derwisch keine Antwort?“
Nach einer weile kam der wind mit der Antwort:
„O Derwisch, die Erlaubnis ist dir gegeben, aber du must wissen in dieser Stadt gibt es 2 gegensätzliche dinge für dich. Du wirst entweder die reine Liebe oder den großen hass begegnen,
dazwischen gibt es nichts, denk nochmal darüber nach.“
„Wenn das so ist gibt es nichts zum nachdenken“ sagte ich „wenn es also die reine Liebe gibt reicht es mir“ Nachdem die Meistern meine Antwort hörten Begrüßten sie mich und gaben mir die Erlaubnis. Aber ich wollte nicht gleich in die Stadt reingehen. Ich setzte mich unter einem alten Eichenbaum, während mein Pferd sich auf der wiese ruhte, blickte ich zur Stadt die vor mir lag.
Die Minaretten von Konya leuchteten unter der Sonne wie zersplitterte spiegeln. Zwischendurch hörte ich Hunde, Eseln, lachende Kinder, und schreiende Verkäufern, gewöhnliche Geräusche einer Lebendigen Stadt. Was Erlebte man hier hinter den Geschlossenen Türen, Fenstern? Ich war kurz davor ein Unbekanntes Land zu betreten, dies machte mir ein bisschen Angst, aber dann erinnerte ich mich an eines der 40 Regeln.
Die 14. Regel: Ergebe dich an die Neuheiten die die Wahrheit dir anbietet statt dich gegen sie zu währen. Fließe einfach mit dem Leben mit, fürchte dich nicht von Neuheiten, woher weißt du das das neue nicht besser ist als das alte?
Eine Freundliche stimme reiste mich aus meinen Gedanken raus
„Selam alaikom Derwisch“
Als ich mich umdrehte sah ich eine Ochsenkarre darauf ein Junger großer Mann mit einem langen Schnurbart, die Ochse die den wagen zog war sehr alt und dünn.
„wa aleikom selam“ rief ich zurück. „Warum sitzt du da alleine rum? Wenn du müde vom reiten bist dann spring auf die karre ich nimm dich mit bis nach Konya“ ich lächelte ihn an und sagte „ist nett von dir aber wenn ich zu fuß gehen würde, wäre ich schneller in Konya als deine Ochse.“
„Unterschätze meine Ochse nicht“ sagte er „er ist zwar alt und dünn aber er ist mein treuster Freund“ Als ich diese Antwort bekam war es mir sehr peinlich, ich stand sofort auf und beugte mich,
wie konnte ein armes Geschöpf wie ich ein anderes Geschöpf beleidigen, auch wenn es nur spaß ist, auch wenn es ein Tier ist. Wenn ich solch einen Fehler begehe dann muss ich mich auch entschuldigen. „Ich entschuldige mich von dir und von deiner Ochse, ich habe was falsches getan, verzeiht mir“. Der Junge Dörfer starrte mich mit einem offenen Mund bewundernd an.
Eine weile dachte er nach ob ich mit ihm rum spaße oder ob ich es ernst meine. „bis jetzt hatte das niemand gemacht.“ murmelte er fröhlich und schüchtern vor sich hin.
„was denn, hat sich bis jetzt keiner von deiner Ochsen entschuldigt?“
„ja das kommt auch noch dazu, aber das meinte ich ja nicht, von mir hat sich bis jetzt niemand entschuldigt, meist ist es umgekehrt, auch wenn andere schuldig sind bin ich es immer der sich entschuldigt.“ Diese Antwort machte mich ein bisschen traurig, „Junger Mann der Qoran sagt „wir erschufen den Mensch in schönster Gestalt, der Mensch ist ein Erhabenes Geschöpf, er ist wertvoll, weder ist er unterdrückt weder ist er machtlos, denn unter den 99 Namen Allahs gibt es keinen Machtlosen Namen, und außerdem ist es eines der 40 Regeln“ sagte ich. „Eines der 40 Regeln?“ fragte er seinen kopf kratzend.
Die 15. Regel “Allah ist in jedem Moment von innen und von außen mit der Vollendung unserer Erschaffung beschäftigt. Jeder einzelne von uns ist ein „noch nicht beendetes“ Meisterwerk, Jegliche dinge die wir erleben, die uns begegnen sind für unsere Vollkommenheit bestimmt, der Herr kümmert sich um all unsere Fehler, denn die Menschheit hat das Perfektionismus im ziel.

Der Fahrer blinzelte mit seinen Augen, als hätte er nichts verstanden. „Bist du auch wegen dem Vortrag hier her gekommen?“ fragte er mich. „Wenn ja dann must du dich langsam auf dem weg machen, heute sollen sehr viele kommen, was für ein Sprecher aber..“ Als mir klar wurde über wem er redet fing mein Herz an zu rasen, „sag mal was fasziniert dich an seinen Vorträgen?“
Der Junge Mann schwieg für einen Moment, und starrte in die ferne, als wäre er in seinen Gedanken überall oder nirgendswo. Und sagte danach „Unser Dorf hat sehr gelitten, erst kam der Hungersnot, danach die Mongolen, sie haben alles verbrannt, zerstört, was sie in den Städten angerichtet haben war viel schlimmer, Städte wie Erzurum Kayseri Sivas haben sie Erobert, die Jugendlichen Umgebracht, die Frauen genommen.. Ich dagegen habe weder jemandem verloren weder mein Haus oder Laden, aber trotzdem fühle ich das in mir was zerstört ist, das in mir was fehlt und bin immer Traurig.“
„Und was hat das mit Rumi zu tun?“ Fragte ich. „Alle sagen wenn du dein paar Vorträge von Mewlana hören würdest, würde deine Trauer enden.“

Ich Persönlich finde in trauer nichts Negatives. Im Gegenteil, Spiele und Lügen macht die Menschen glücklich, aber die Wahrheit dagegen macht sie traurig. Menschen die viel wissen besaßen waren immer ruhig und leise. Aber ich wollte ihm das alles jetzt nicht erzählen., stattdessen sagte ich,
„na dann lass uns zusammen nach Konya fahren, und du erzählst mir unterwegs etwas von Rumi“
Ich bindete mein Pferd an die Karre und setzte mich neben dem Jungen Mann.
Mein Gewicht hat der alten Ochse gar nichts ausgemacht, er lief wieder mit seinem gewöhnlichen tempo weiter. Der Junge bietete mir Ziegenkäse und Brot zum essen an. Und unter einem Blauen Himmel, uns unterhaltend und essend kamen wir in Konya an. Als ich von der Karre runter war, sagte ich „pass auf dich auf guter Freund.“
„komm zum Vortrag heute“ sagte er fröhlich, ich winkte ihm „Heute nicht, später“..
So sehr ich das auch tun und Mewlana sehen wollte, gab es noch andere dinge die ich vor hatte.
Ich müsste die Stadt erforschen, und mir die Meinungen und Gedanken über Mewlana hören.
Bevor ich den spiegel meiner Seele kennenlerne musste ich wissen wie die Menschen die er nicht sieht über ihn denken. Das war nötig damit ich mir ein ganzes Bild machen könnte.

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