9.02.2010

Shems und Mewlana (AŞK=LIEBE) 7

Shems

Bagdad 18. September 1243


Irgendwas ist hier los..
Seitdem der Bote hier war, sind wir alle ein bisschen Skeptisch. Das in dieser Jahreszeit ein Bote vorbei kommt ist sehr außergewöhnlich, denn der Schnee sperrt die Wege und macht Dörfer und sogar Städte Unerreichbar. Wenn trotz dem Schnee und Stürmen ein Bote vorbei kommt kann man dies also mit 2 möglichkeiten Deuten:
entweder ist etwas Passiert, oder es wird was Passieren..

Nachdem der Bote uns verlassen hat, sind wir alle neugierig auf den Inhalt des Briefs, und jeder probiert zu Schätzen was darin steht.. Aber der Meister Verratet niemandem etwas, sein Gesicht ist Geheimnißvoll wie eine Geschlossene Tür..
Er sieht völlig Zerfahren, und nachdenklich aus, so Ruhig als ob er sich zur Rechenschaft zieht..

Ich beobachtete Baba Zaman aber nicht aus Neugier, ich weiß dass dieser Brief mit mir was zu tun hat, aber ich kann mir auch nichts genaues vorstellen. Damit ich zu einer Antwort gelange habe ich nächte lang die 99 Namen Allahs Rezitiert, jedes mal blieb ich bei einem Namen hängen
Al Qayyum: der der nie Schläft oder müde wird, der Leiter der Leitende, der Ewige..

Auch in den folgenden Tagen wurde immer über diesen Brief geredet.
Ich war im Garten und Beobachtete die Mutter Natur wie sie sich mit einer Wolldecke aus Schnee zudeckte.
Und eines Morgens hörten wir aus der Küche den Klang der Kupferglocke. Wir wurden alle zum Saal gerufen.

Als ich hier eintrete sah ich vom Jüngsten bis zum ältesten alle Derwische in einem Kreis sitzen, und in der Mitte saß Baba Zaman. Bewegte seine Lippen und schaute nachdenklich in seine Hände. Nachdem wir alle da waren Hebte er seinen Kopf hoch und sprach:
„Ihr fragt euch alle warum ich euch hier her gerufen habe, und wie ihr auch Schätzt hat es mit dem Boten zu tun. Fragt nicht von wem der Brief ist, ich kann euch nur sagen das es sich um ein wichtiges Thema handelt.“ Sagte er und schwieg danach für eine weile und schaute aus dem Fenster raus. Er sah müde und blass aus, Abgenommen und älter..
Aber als er wieder sprach hörte er sich Schlüssig an.
„In einer Stadt in der nahen ferne Lebt ein Weiser Mann, ein sehr guter Prediger, Reif in seinem Glauben und in seinen Gebeten, ein Wissender mit Erfahrungen. Tausende Lieben und Ehren ihn, Viele legen einen großen wert auf seine Worte, er hat sehr viele Anhänger aber da er noch nicht In das Wasser der Liebe eingetaucht ist, ist er noch ein wenig Egozentriert, wegen dies und wegen anderen Gründen muss einer von uns ihm dabei Begleiten.“ Ich hörte genau zu und um jedes Wort zu hören Atmete ich nicht mal ein. Ich war so Aufgeregt.. meine Herzschläge wurden immer schneller, und ich erinnerte mich an eines der 40 Regeln,
die 7. Regel: In diesem Leben kannst du die Wahrheit nicht Entdecken in dem du dich in eine Ecke versteckst und nur deiner eigenen Stimme zuhörst. Du kannst dich nur in dem Spiegel eines anderen Wahrhaftig Erkennen.

Baba Zaman Erzählte weiter
„dies ist eine sehr schwierige Moralische Reise, ich habe euch gesammelt in der Hoffnung das sich einer von euch für diesen Auftrag interessiert, ich könnte dafür einen von euch einstellen, aber dies ist eine Sache die nur mit Liebe und für Liebe gemacht werden kann.“ Ein Derwisch hebte seine Hand und nach der Erlaubnis stellte er seine frage „Meister, wer ist dieser Alim?“ „seinen Namen wird nur der jenige erfahren der sich Freiwillig für diesen Auftrag anmeldet.“ Nachdem der Meister fertig war hebten einige Derwische Aufgeregt ihre Hände in die Luft, Insgesamt waren es 9 Freiwillige und mit mir wurden es 10. „Bevor ihr bereit seid für diesen Auftrag gibt es noch ein paar Sachen die ihr auch wissen müsst.“ Er Erzählte über die Schwierigkeiten und die Gefahr der Reise, das man nicht mehr zurück kehren könne, und daraufhin fielen die Hände eines nach dem anderen runter, außer meine. Baba Zaman schaute mich an, als unsere Augen sich trafen wusste ich das er vom Anfang an wusste das ich der einzigste sein werde der Freiwillig gehen würde. „Shems aus Tebriz“ sagte er murmelnd, als ob meinen Namen auszusprechen für ihm sehr schwierig wäre.
„Deine Interesse ist groß das sieht man, aber du bist nicht ein Mitglied unserer Gemeinde, du bist ein Gast“, „das macht doch nichts aus Meister, warum sollte das ein Problem sein?“ sagte ich bestehend. Der Meister blieb für eine weile Ruhig, stand danach auf und beendete die Versammlung, „Dann lassen wir die Sache erst mal warten, Eilig ist es nicht, wenn der Frühling kommt reden wir noch mal darüber.“ Obwohl Baba Zaman sehr gut wusste das ich wegen diesem Auftrag hier bin! Mein Herz verklemmte sich, und ich Lehnte mich innerlich auf. „O mein Gebieter warum gehe ich denn nicht jetzt und muss warten? Bitte sagen sie mir? In welcher Stadt ist er? Wer ist dieser Alim? Sagen sie mir bitte damit ich mich auf den weg machen kann.“ Aber der Meister antwortete auf eine ungewöhnliche weise Eiskalt „Es gibt nichts zu sagen, die Versammlung ist zu Ende“

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Was für ein langer und Harter Winter.. die Gärten sind Gefroren..
In den nächsten 3 Monaten habe ich mit niemandem Gesprochen, Jeden Tag Spaziergänge gemacht Damit ich einen Boten des Frühlings erwische, irgendeine ein Blüte.. Der Frühling kam noch nie so spät. Aber ich war nicht Depressiv wie andere dachten, ich pflegte eine große Hoffnung und Dankbarkeit in mir, und dachte immer an eines der 40 Regeln:
die 8. Regel: Egal was passiert seie nicht Depressiv, auch wenn alle Türen sich schließen öffnet Er dir eine Geheime Tür die niemand kennt, auch wenn du sie jetzt nicht sehen kannst sind hinter den schwierigen pfaden Paradiese versteckt, Sei Dankbar! Wenn man etwas Erreicht Dankbar zu sein kann jeder, aber ein Sufi kann auch Dankbar sein wenn seine Wünsche nicht in Erfüllung gehen.“

Endlich eines Tages wachte ich auf und sah beim Spazieren etwas Rosanes im Schnee Leuchten, eine dünne zärtliche Schneeglocke! Mein Herz füllte sich mit Eingebungen und Glücklichkeit,
auf dem rückweg sah ich den rothaarigen Lehrling, ich winkte ihm in voller Freude, da ich seit 3 monaten nicht geredet habe schaute er mich mit einem offenem Mund an, „na lach doch mein Sohn“ rief ich „die Cemre= Wärmezunahme hat begonnen, der Frühling ist nicht mehr weit weg siehst du nicht?“ Nach diesem Tag änderte sich die Mutter Natur, der Schnee fing an zu schmelzen, die Bäume fingen an zu blühen, die Vögel kehrten zwitschernd zurück, ein Herrlicher Duft umhüllte den Ort. Und eines Morgens leuchtete die Kupferglocke wieder und ich war dies mal der erste der im Saal ankam, wir umkreisten wieder unseren Meister. Baba Zaman Erzählte wieder kurz von dem Alim und fragte darauf „gibt es jemand der den Mut besitzt an diesem Herz zu klopfen“ und Erzählte wieder das es keine Retour geben wird, und ich war der einzigste der Freiwillig gehen wollte. „Es ist also wieder Shems aus Tebriz der bereit ist auf diese Reise, aber bevor ich mich Entscheide Warten wir bis Herbst“ Ich war Schockiert! Mir wurde es richtig heiß.. Nach 3 Monaten warten wo ich bereit war zu gehen sagte mein alter Meister dass ich noch 6 Monate warten muss. Ich probierte den Namen raus zu bekommen und befragte Baba Zaman, aber ohne mich anzuschauen und was zu sagen Stand er auf und beendete die Versammlung. Aber was solls, ich habe es geschafft von Winter bis Frühling zu Warten also kann ich auch bis Herbst warten, Baba Zaman ignorierte meine fragen aber trotz dem wurde der Wille und das Feuer in meiner Seele immer Kräftiger.
Die 9. Regel: Gedulden ist nicht in einer ecke sitzen und warten, Geduld heißt Visionen besitzen, Geduld ist den Dorn angucken und die Rose sehen können, die Nacht anblicken und von dem Tag träumen, für die Geliebten Allahs ist es wie ein bonbon der langsam im Mund schmelzt, und sie wissen nach der Dunkelheit Erscheint die sichel, der Halbmond und dann der Vollmond. Alles braucht seine Zeit.

Und Endlich, an einem Herbst morgen hörten wir die Kupferglocke zum dritten mal, diesmal ging ich ohne irgendeine eile zum Saal ich war mir sicher und Ruhig. Ich würde das Ergebnis für meinem Geduld bekommen.
Der Meister sah wieder blass und müde aus, als ob er gar keine Kraft hätte. Nach den üblichen Gesprächen sah er wieder mich als einzigster Freiwilliger, diesmal schüttelte er bestätigend seinen Kopf, „alles klar Shems, so wie es aussieht bist du es der sich auf den weg machen wird, daran habe ich kein zweifel mehr, Morgen mit dem Sonnenaufgang kannst du das Haus verlassen“ Ich eilte zu ihm und küsste seine Hand, Endlich würde ich meinen Freund kennenlernen, in ein neues Abenteuer eintauchen, und meine letzte lange Jahreszeit Erleben.. Wie ein Vater der seinen Sohn zum letzten mal anblickt den er in einen Krieg schickt so schaute mich Baba Zaman an, Barmherzig, Traurig und er war Stolz auf mich..
Danach holte er den versiegelten Brief aus seiner Robe heraus gab ihn mir und verlies den Saal. Und all die Derwische hinter ihm her..

Als ich alleine war brichte ich den Siegel durch und öffnete den Umschlag, und fand einen Brief und eine Addresse und Namen zu wem und wohin ich gehen muss. So wie es aussieht musste ich nach Konya und hier den Alim Namens Mewlana Djelaleddin Rumi finden Diesen Namen hörte ich zum ersten mal, Er war Berühmt aber für mich war er ein Geheimniss.

Ich schrieb seinen Namen in mein Herz: Leistungsfähig, Treu, Aufrichtig, und sicher der Buchstabe R; weich wie Samt, Gehorsam, Barmherzig U; Kreativ, Aufstrebend, Mutig, M; und das verborgene das Geheimnisvolle Rätsel der Buchstabe i . Ich wiederholte diesen Namen. Bis es auf meiner Zunge ein gewöhnliches Wort wie „Wasser“ oder „Brot“ oder „Milch“ oder „Honig“ oder „Gott“ oder „HU“ wurde, bis sich das Wort mit meinen Sprechorganen Anfreundete ..

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